Atmung | Wie du Laute zum Sprechen produzierst

Published: 02 May 2022
on channel: Linguistik - einfach einfach
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Wir sprechen mit unserer Stimme. Diesen Vorgang teilt man in drei Schritte. Der erste Schritt beim Sprechen ist die Atmung. In diesem Video erkläre ich dir, wie mithilfe der Sprechatmung pulmonal egressive und ingressive Laute gebildet werden. Bei der Sprachproduktion sorgt die Lunge nämlich für einen stetigen Luftstrom von der Lunge durch den Kehlkopf und schließlich über den Rachenraum in den Mund- oder Nasenraum nach draußen.

#phonetik #atmung #lunge

Vorwissen:
👨‍🎓 Dreischritt der Lautproduktion:    • Lautproduktion - Atmung, Phonation un...  

Das gesamte Video als Transkript:
📃https://linguistik.online/2022/05/09/...

Quellen:
Altmann, H., & Ziegenhain, U. (2015). Prüfungswissen Phonetik, Phonologie und Graphemik. utb GmbH.
Spillmann, H. O. (2000): Einführung in die germanistische Linguistik. Langenscheidt.
Šileikaitė-kaishauri, D. (2015). Einführung in die Phonetik und Phonologie des Deutschen.
Dieling, H., & Hirschfeld, U. (2000). Phonetik lehren und lernen. München, Deutschland: Langenscheidt.

0:00 Einleitung
0:35 Ein- und Ausatmen
1:10 Sprechatmung
1:36 pulmonale Laute
1:57 nichtpulmonale Laute
2:54 Zusammenfassung

Durch die Ausdehnung des Brustraumes und dass dadurch das Lungenvolumen zunimmt, entsteht ein Unterdruck, der dafür sorgt, dass Luft durch den Mund oder die Nase am Kehlkopf vorbei in die Lunge strömt. Um diesen Prozess in Gang zu setzen, müssen viele Muskeln zusammenarbeiten.

Beim Ausatmen entspannen sich die Muskeln wieder, die Rippen fallen wieder zurück in ihre Ausgangsposition und dadurch strömt Luft wiederum durch den Kehlkopf, Mund- und Nasenraum nach draußen.

Die Sprechatmung funktioniert aber etwas anders als „normale“ Atmung. Es wird stärker Luft eingeatmet und dementsprechend auch mehr Luft unter Anspannung der Muskeln ausgeatmet. Denn die Ausatmung wird abgebremst. Für das Produzieren von Sprachlauten ist ein gleichmäßiger Luftdruck notwendig.

Alle Laut aller Sprachen in Europa (außer im Kaukasus) werden pulmonal-egressiv gebildet. Das bedeutet aus der Lunge beim Ausatmen. Es gibt allerdings auch Sprachen, die pulmonal ingressive Laute verwenden, also Laute, die beim Einatmen gebildet werden. Sie sind aber sehr selten.

Zudem gibt es nichtpulmonale Laute, die also ohne einen Luftstrom aus der Lunge gebildet werden. Man teilt sie in drei Gruppen ein: Ejektive, Klicks und Implosive. Klicks sind Laute, die in einigen afrikanischen Sprachen vorkommen. Ejektive und Implosive sind Laute, die durch Heben und Senken des Kehlkopfes gebildet werden. Das sorgt für einen Druckunterschied und somit einen Luftstrom, der eben nicht aus der Lunge kommt. Bei den Ejektiven entsteht durch Anheben des Kehlkopfes ein Überdruck, bei den Injektiven genau andersherum durch das Senken des Kehlkopfes ein Unterdruck.


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