Am 20. März war Uwe Timm zu Gast im Literaturcafé des Goethe-Instituts in Amsterdam, um sein Buch "Vogelweide" zu präsentieren. Die Journalistin und Literaturkritikerin Marieke Smithuis leitete durch den Abend.
Zum Buch:
Ein Mann hat alles verloren, seine Freundin, seine Geliebte, seinen Beruf, seine Wohnung, er hat einen Bankrott hinter sich und ist hoch verschuldet. Nun lebt er für eine Weile allein auf einer Insel in der Elbmündung und versieht dort den Dienst als Vogelwart. Sein geradezu eremitisches Dasein wird durch einen Anruf durcheinandergewirbelt. Anna kündigt ihren Besuch an -- eben jene Anna, die vor sechs Jahren vor ihm nach New York geflohen ist und zuvor sein Leben komplett aus den Angeln gehoben hat. Und während Eschenbach sich auf das Wiedersehen mit ihr vorbereitet, besuchen ihn die Geister der Vergangenheit und es entfaltet sich die Geschichte von Eschenbach, Selma, Anna und Ewald.
Uwe Timms wunderbar choreographierter und vielschichtiger Roman Vogelweide erzählt mit hoher Intensität und zugleich fast meditativer Ruhe von der Macht des Begehrens, von den geheimnisvollen Spielregeln des Lebens und von der Kunst des Abschieds. Zugleich entsteht ein konturscharfes Bild unserer Gegenwart, in der die Partnerwahl einerseits von Optimierungsstrategien, andererseits von entfesselter Irrationalität geleitet wird -- und immer auf dem Prüfstand steht.
"Uwe Timm hat einen elektrisierend modernen Roman über Ehebruch und das Leben in den Trümmern bürgerlicher Existenzen nach dem großen Liebesrausch geschrieben: Johann Wolfgang von Goethes Wahlverwandtschaften für das 21.Jahrhundert."
(Denis Scheck in der ARD-Sendung Druckfrisch)
Uwe Timm (* 1940) ist einer der erfolgreichsten deutschen Schriftsteller und gehört zu den wichtigsten Vertretern der 68er-Generation. Die Aufarbeitung dieser Zeit sowie der deutschen NS-Vergangenheit ist ein wesentlicher Aspekt seines Schaffens. Große Anerkennung fand er auch als Kinderbuchautor. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2006 den Premio Napoli den Premio Mondello, 2009 den Heinrich-Böll-Preis und 2012 die Carl-Zuckmayer-Medaille.
Marieke Smithuis (* 1967) arbeitet als Literaturkritikerin für unter anderem Het Financieele Dagblad. Im Frühjahr 2014 erscheint bei Querido ihr erstes Kinderbuch, Lotte & Roos: De meisjes tegen de jongens (mit Illustrationen von Annet Schaap).
In Zusammenarbeit mit Uitgeverij Podium.
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